Teil 1: Klimahauskongress am 28-29.04.2018 in Bremerhaven

Peggy • 5. Mai 2018

Der Klimahauskongress startete mit der Begrüßung durch den VDA Präsidenten Jens Crüger. Er gab einen kleinen Überblick über die am vorherigen Tag gewählten VDA-Vertreter. Anschließend übernahmen Dr. Torsten Plösch und Dr. Lutz Fischer das Wort und leiteten den Kongress ein.

Dr. Achim Werckenthin: „Klein(st)salmler: Winzlinge im Aquarium“

Anschließend hielt Dr. Achim Werckenthin den ersten Vortrag über „Klein(st)salmler: Winzlinge im Aquarium“ .

Am Anfang stellte er verschiedenste Kleinstsalmler vor und deren eventuelle Unterscheidungsmerkmale, z.B. bei den Axelrodia und deren rote Flecken am Schwanzstiel. So haben unter anderen Brittanichthys axelrodi einen modifizierten Schwanzstrahl, die Weibchen sind empfindlicher und kleiner als die Männer, aber dafür sind die Fische wenig scheu und betteln auch gerne.

Beim Hemmigrammus sp. „Morse Code“ stellt sich heraus, dass die Tiere schnell verfetten und deswegen nährstoffarm, aber reichlich, gefüttert werden müssen. Das selbe gilt auch für die meisten anderen Kleinstsalmler. Die „Morse Code“ bleiben gerne auf der Stelle stehen und sind somit eher unauffällig.

Die Cyanogaster cf. Noctivaga fressen gerne Flossen und verschmähen selbst weiße Mückenlarven nicht. Bei Nachtsichtaufnahmen stellte sich heraus, dass sie Schlafwandeln. Sie schwimmen ein gewisses Routenmuster, um somit nicht gefressen zu werden. Andere Kleinstsalmler hingegen schlafen zur Seite gekippt, offen auf dem Boden. Bei der Balz stellen sich die Männchen gerne mit den Kopf nach unten. Ein gezielter Ansatz ist nicht erfolgreich, sondern nur der Daueransatz. Dabei kommen ca. 20 Jungtiere durch.

Beim Tucanosalmler (Tucanoichthys tucano) liegt die Besonderheit vor, dass die Männchen den Laich oft mehrere Stunden nach dem Ablaichen verteidigen. Die Tiere bilden Kleinreviere und sind untereinander eher zänkisch.

Funkensalmler (Hyphessobrycon amandae) stellt Dr. Achim Werckenthin als Anfängerfische dar, was die Haltung und die Zucht anbelangt. Die Weibchen sind größer und fülliger und wie bei vielen Kleinstsalmler ist bei den Männchen die Afterflosse gestaucht.

Ein weiterer gut vermehrbarer Fisch ist der Schilfsalmler. Hier haben die Weibchen größere Flossen und die Männchen werden gelber.

Dr. Achim Werckenthin ging im folgenden auf die Vermehrung ein. Einerseits ist die Vermehrung im gezielten Ansatz oder per Daueransatz möglich.

Beim gezielten Ansatz wird die Ausbeute der Eier Gesamtzahl und die Befruchtungsrate erhöht, wenn man 2 Männchen und 1 Weibchen zusammensetzt. Die Männchen treiben so das Weibchen kontinuierlich. Des Weiteren ist Sonnenlicht hilfreich. Die Beckengröße beträgt 30x20x20 mit ansteigenden Laichrost. Und meistens wird morgen am zweiten Tag abgelaicht. Nach ca. einer Woche schwimmen die Larven frei und können mit Protogen, Pantoffeltierchen und Infusorien. Ca. zwei Wochen nach dem Schlupf können Artemia verfüttert werden. Nach ca. fünf Wochen sind die Tiere ausgewachsen. Wichtig ist, dass die Jungtiere abwechslungsreich gefüttert werden, um Missbildungen zu vermeiden. Aus solch einen Ansatz können dann 100-200 Jungtiere aufgezogen werden.

Bei der Zucht im Daueransatz haben sich V-Becken bewährt. Der Spalt sollte dabei 1mm betragen. Ein Laichrost stellt sich als ungünstig heraus.

Teilweise können auch Überlaufbecken genutzt werden. Wichtig für die gesamte Aufzucht sind Planarienfreie Becken.

Dr. Achim Werckenthin wiest zum Abschluss noch auf das Salmler Symposium am 16-18.11.18 in Ahrbergen bei Hannover hin.



Dr. Adrian Indermaur: „Fische der Zuflüsse des Tanganyikasees“

Als zweiter Vortragender stellte Dr. Adrian Indermaur „Fische der Zuflüsse des Tanganyikasees“ vor.

Als ersten erfolgte eine kurze bildliche Einführung in die Gegebenheiten vor Ort. Dabei hat der Tanganyikasee sehr stabile Werte von 24-31°C, einen pH-Wert von 8,8 und einen Leitwert von +650. In den Flüssen beträgt die Temperatur um die 17-25°C, 6,5 pH-Wert und einen Leitwert von 450. Die Gruppe untersuchte vor allem die Fluss-Fluss Migration von Astatotilapia burtoni . Je nach Vorkommen sind die Fische im oberen Flusslauf eher schmaler, in der Flussmündung eher höher. Bei der Untersuchung des genetischen Materiales zeigte sich, das der Astatotilapia burtoni in seiner genetische Vielfalt größer ist als der Gesamt Fischbestand des Viktorsees.

Dr. Andreas Spreinat: „Bakterienunverträglichkeit: Verluste bei Bestandserweiterung vermeiden“

Der dritte Vortrag von Dr. Andreas Spreinat handelte von „Bakterienunverträglichkeit: Verluste bei Bestandserweiterung vermeiden“ .

Herr Dr. Andreas Spreinat nahm zu erste eine Einteilung der Keimbelastung vor.

  • < 100 Bakterien/ml Wasser bakterienarm belastet
  • 100-1.000 Bakterien/ml Wasser schwach belastet
  • 000-10 tsd. Stark und
  • > 10.tsd. extrem stark belastet.

Die natürliche Belastungsstärke des Malawisees ist dabei z.B. 10 Bakterien/ml und somit haben Importtiere oft ein großes Anpassungsproblem, da sie ein Keimarmes Milieu gewöhnt sind.

Bei der Vermehrungsrate der Bakterien, die oft alle 20-30 min per Zellteilung erfolgt, setzt irgendwann ein begrenzender Faktor ein. Oft ist es Eisen oder Stickstoff, sodass die Vermehrungsrate nicht unendlich steigerbar ist. Um diese Vermehrungsrate einzugrenzen können Hemmstoffe (Penicilin) eingesetzt werden oder die Abwehr des Fisches gestärkt werden.

Herr Dr. Spreinat ist der Ansicht, dass vor allem die unterschiedlichen Darmbakterien einen Einfluss auf die Bakterienunverträglichkeit zweier Herkünfte hat.

Bei der Zusammenführung von Fischen zweier unterschiedlicher Herkünfte können folgende Fälle eintreten:

Fall 1: beide Fischpopulationen kommen klar

Fall 2: die neu zugesetzten Fische sterben

Fall 3: die alt eingesessen Fische sterben

Fall 4: alle Fische sterben

Welcher der vier Fälle vorher eintritt ist nicht vorher zu sagen und hängt von weiteren Faktoren ab. Einer dieser Faktoren ist z.B. die Fütterung des Altbestandes. Durch eine sehr umfangreiche Fütterung kommt es zur Ammoniak und somit zur Nitrit bzw. Nitratbildung um Becken. Dieses hat eine Absenkung des pH-Wertes im Aquarium zu folge. Setzt man nun neue Fische an, können diese nicht an einer Bakterienunverträglichkeit sterben, sondern einfach an den ungewohnt sauren pH-Wert. Übrigens befinden sich 95% der Nitrifikationsbakterien im Filter, daher gilt je größer der Filter umso umfangreicher kann gefüttert werden.

Kommen wir zurück zur Bakterienunverträglichkeit. An sich trifft eine Unverträglichkeit eher selten ein. Und ein typisches Quarantäne-Becken macht keinen Sinn, wenn man keinen Wasseraustausch zwischen zukünftigen Aquarium und den Quarantäne-Becken vornimmt.

Am erfolgversprechendsten sind also folgende Maßnahmen, damit möglichst viele „alte“ und „neue“ Fische überleben:

  • Aktive Immunisierung durch Wasseraustausch von 2-4% über 2-3 Monate (sowohl vom Altquarium zum Quarantänebecken als auch umgekehrt)
  • Einsatz eines UV-Strahlers, um die allgemeine Keimdichte zu senken
  • Vor den Einsetzen wenig Füttern und einen großen Wasserwechsel, sowie in den folgenden Tagen/Wochen mehrere Wasserwechsel

Thomas Eichhorn: „Erregerbedingte Fischkrankheiten“

Der vierte Vortrag wurde von Thomas Eichhorn, Mitarbeiter von AquaGlobal in Werneuchen/OT Seefeld, Nordöstlich von Berlin, gehalten.

Aquaglobal gibt an, dass ca. 20% ihres Bestandes Wildfänge sind und 80% Nachzuchten. Typische Wildfänge sind z.B. die Ohrgitterharnischwelse und L-Welse.

Bei den Nachzuchten kommt ein großer Teil aus Teich-Nachzuchten aus Asien. Diese Teichnachzuchten werden oft unter freien Himmel gezogen. Zudem gibt es noch Kontrollierte Nachzuchten (überdacht) aus der EU und Israel.

Allgemein lassen sich die Krankheiten in Umwelt-, Erreger-, oder Ernährungsbedingt unterscheiden.

Aquaglobal nimmt vor einer Behandlung immer eine Diagnose vor. Dabei wird zuerst die Haut untersucht. Bleibt diese ohne Befund, geht es weiter über Kiemen oder den Darm.

Bei 55 % der Tiere könnte keine spezifische Erkrankung festgestellt werden. Somit ist eine Stärkung der Immunabwehr sehr wichtig und auch die Kondition in der die Tiere angeliefert werden. Dabei sind Wildfänge oft am schlechtesten zu bewerten, dann die Asiatischen Nachzuchten und im Schnitt schneiden am Besten die Nachzuchten aus der EU oder Israel ab.

Bei der Auswertung der Fischuntersuchungen kam es zu folgenden: Bei 626 Befunden traten folgende Erreger mit der Häufigkeit auf:

  • Costia 20%
  • Hautwürmer 15%
  • Kiemenwürmer 15%
  • Ichthyo 14%
  • Oodinium 6%
  • Darmflagellate 6%
  • Trichodina 5%
  • Centrocestus 4%
  • Nematoden 3%
  • Sonstige 12%

Interessanter weise scheinen gewisse Krankheiten bestimmte Fischgruppen zu favorisieren. So tritt der Ichtyo bei 43 Arten auf, aber nie bei Panzerwelsen.

Oodinium treten bei > 80% bei Barben auf

Darmflagellaten > 90% Cichliden

Trichodina > 80% beim Koi

Und Centrocestus kommt zu > 60% beim Platy vor

Das Unternehmen Aquaglobal behandelt alle ihre Zugänge prophylaktisch auf Ichtyo mittels Medikamente. Eine Behandlung mit Wärme funktioniert auch, aber man kann leider nicht sagen, wann die Behandlung abgeschlossen ist. Es kann also vorkommen das durch den erneuten Transportstress ein erneuter Ausbruch im Händlerbecken erfolgt. Aus diesem Grund werden alle Fische Prophylaktisch behandelt. Einzig der rote Oskar scheint gegen den Ichtyo Immun zu sein.

Bei den Darmflagellaten helfen rote Mückenlarven bei der Bekämpfung und es scheint, dass ein Übermaß an zu viel Flockenfutter die Ausbreitung der Erreger fördern kann.

Beim Centrocestus findet ein komplexer Wirtswechsel mit Vögel und Schnecken statt. Betroffene Fische haben dann Zysten in den Kiemen, werde sie dann von Vögeln gefressen, entwickeln sich im Vogeldarm die Erreger und werden wieder ins Wasser ausgeschieden. Betroffene Fische haben eine beeinträchtige Kiemenleistung und Schwimmen deswegen oft an der Beckenoberfläche. Eine Behandlung ist nicht möglich und oft verenden die Tiere frühzeitig. Eine Übertragung auf weitere Tiere im Becken ist aber nicht möglich!

Allgemein kann man zudem sagen, dass Wildfänge eher von Ichtyo, Nematoden, parasitären Krebsen und Saugwürmern befallen sind. Nachzuchten hingegen tragen eher Costia, Haut- und Kiemenwürmer bei sich. Das sind wertvolle Hinweise für die Durchführung einer prophylaktischen Behandlung.

Thomas Eichhorn spricht des Weiteren an, dass es mittlerweile nur eine begrenzte Anzahl von Medikamenten gibt und das vor allem im Bereich der Haut- und Kiemenwürmer langsam zum Problem wird.



Erik Schiller: Erhaltungszuchtprojekte des ÖV – ÖV Mata Atlantica

Als letzter Vortrag des Tages sprach Erik Schiller über Erhaltungszuchtprojekte.

Die Idee hinter dem Projekt ist es, gewisse Fischarten zu erhalten oder deren natürliche Bestände zu schonen. Viele Arten in Südamerika haben nämlich wie überall auf der Welt das Problem, dass ihr Lebensraum zerstört wird.

Das Projekt gestaltet sich so, dass durch Spenden Fische gekauft werden und diese Fische werden dann kostenlos an ausgesuchte Aquarianer abgegeben. Ziel ist es mehr über die Zucht heraus zu finden. Sollte sich kein Zuchterfolg einstellen oder die Tiere sogar verenden, trifft dem Züchter keine Schuld und er muss auch keine Entschädigung bezahlen.

Stellen sich Nachtzuchten ein, werden diese an weitere Ausgewählte Züchter verteilt, um somit einen größeren Genpool zu erhalten.

Anschließend Beschreibt Herr Schiller die Nachzucht von Schabrackenpanzerwelsen . Wie bei einigen anderen Panzerwelsen hat sich das Einbringen eines Wollmops bewährt. Zudem sollte die Strömungspumpe so eingestellt werden, dass die Strömung auf eine eingesetzte Plastik-Scheibe zielt. An diese Plastik-Scheibe erfolgt dann oft die Eiablage, sodass die Eigewinnung einfacher ist. Beim Schabrackenpanzerwels sind die Eier sehr groß und die Gelegegröße beträgt 80-150 Eier. Bei der Jungtieraufzucht ist es sinnvoll immer ausreichend Blätter mit ins Becken zu geben, da die Tiere gerne dazwischen liegen.

Abschließend gab es die Backstage Führung im Klimahaus.

Weitere Bilder findet Ihr in der Galerie.

Eure Peggy

Neuigkeiten

von Peggy Schuldt 21. Oktober 2025
Barben sind sehr lebhafte und bewegungsfreudige Fische. Sie schwimmen den ganzen Tag durchs Aquarium und suchen nach Futter. Deshalb sollten sie in möglichst großen Becken gehalten werden, die genügend Schwimmraum bieten. Viele Arten bevorzugen einen feinsandigen, dunklen Bodengrund und eine lockere Schwimmpflanzendecke. Dann zeigen sie ihre intensivsten Farben und verhalten sich besonders natürlich – dazu gehört auch das typische „Gründeln“, also das Durchwühlen des Bodens nach Futter. Die Bepflanzung sollte nicht zu dicht sein, da Barben sich meist in Bodennähe aufhalten und etwas Platz zum Schwimmen brauchen. Regelmäßige Wasserwechsel von 20 bis 30 % pro Woche oder alle zehn Tage sind sehr wichtig. Barben fressen viel – und scheiden dementsprechend auch viel aus. Frisches Wasser hält nicht nur die Wasserqualität stabil, sondern regt auch das Balzverhalten an. Beim Gründeln nehmen Barben kleine Mengen Mulm, Pflanzenteile, Algen, Würmer und Mikroorganismen auf. Deshalb sollte man den Mulm nicht vollständig absaugen, da die darin enthaltenen Bakterien zur Verdauung beitragen. Die ideale Wassertemperatur liegt zwischen 22 und 25 °C, doch auch kühlere Werte bis etwa 17 °C werden gut vertragen. Barben sind friedliche Schwarmfische, die sich gut mit ähnlich aktiven Arten vergesellschaften lassen. Beim Futter sind sie unkompliziert – sie fressen Trocken-, Frost- und Lebendfutter gleichermaßen gern. Zucht der Barben – allgemein Die Zucht von Barben ist grundsätzlich nicht schwierig, unterscheidet sich aber etwas je nach Art. Alle Barben sind Freilaicher. Das bedeutet: Die Weibchen legen ihre Eier während der Paarung frei ins Wasser ab, meist zwischen Pflanzen, und kümmern sich danach nicht weiter um die Brut. Da die Elterntiere gnadenlose Laichräuber sind, sollte die Zucht immer in einem separaten Zuchtbecken erfolgen. Ein Ablaichbecken kann ohne Bodengrund oder mit feinfiedrigen Pflanzen wie Javamoos ausgestattet werden. Auch grober Kies, Murmeln oder ein Laichrost schützen die Eier vor den Eltern. Zum Laichen bevorzugen viele Arten weiches Wasser mit 4–8 °dGH, doch selbst in härterem Wasser kann die Zucht gelingen. Eine Temperaturerhöhung um 2–3 °C oder ein Frischwasserzusatz kann die Laichbereitschaft zusätzlich fördern. Die Eltern werden am besten abends eingesetzt, wenn das Weibchen laichbereit ist. Meist erfolgt das Ablaichen schon am nächsten Morgen, oft dann, wenn die ersten Sonnenstrahlen auf das Aquarium fallen. Nach dem Ablaichen müssen die Elterntiere unbedingt entfernt werden, da sie die Eier sonst fressen. Die Eier haften an den Pflanzen oder fallen zu Boden. Nach 24 bis 36 Stunden schlüpfen die Jungen, bleiben zunächst 1–2 Tage am Boden liegen und hängen sich dann an Scheiben oder Pflanzen. Sobald sie frei schwimmen, kann mit der Fütterung begonnen werden. Die Aufzucht gelingt gut mit feinem Lebendfutter wie Artemia-Nauplien. Regelmäßige kleine Wasserwechsel fördern das Wachstum. Die Jungfische wachsen schnell und sind in 9 bis 12 Monaten geschlechtsreif. Ein einziger Zuchtvorgang kann mehrere hundert Jungfische hervorbringen, und bei guter Fütterung laichen die Zuchttiere mehrmals im Jahr. Praxisbericht: Zucht von Brokat-, Bitterlings- und Zebrabärblingen Bei diesen Arten hat sich folgende Methode bewährt: Die Elterntiere werden zunächst zwei Tage nicht gefüttert, anschließend zwei bis drei Tage mit frischen Artemia versorgt. Sind die Weibchen sichtbar laichbereit, werden sie an Tag 5 oder 6 in das vorbereitete Zuchtbecken umgesetzt. Dabei hat es sich bewährt, ein Weibchen und 2 Männchen in ein 10l Becken zu separieren. Das Wasser besteht aus frischem, weichem Wasser bei rund 24 °C. Zwei bis drei Buchen- oder Eichenblätter sorgen für leicht keimhemmende Bedingungen. Gefiltert und belüftet wird über einen feinen Sprudelstein, während der Anwesenheit der Elterntiere etwas stärker, danach nur noch leicht. Nach dem Ablaichen werden die Eltern sofort zurückgesetzt, da sie auch hier Laichräuber sind. Die im Becken verbliebenen Eier werden beobachtet: Befruchtete bleiben durchsichtig, unbefruchtete werden weiß. Nach ein bis drei Tagen hängen die ersten Jungfische an der Wand, ein bis zwei Tage später schwimmen sie frei. Sobald die kleinen „Kommas“ sichtbar sind, können sie gefüttert werden. Hierfür eignen sich hochwertiges Staubfutter, entkapselte Artemia Eier oder kleine frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien. Bei guter Pflege entwickeln sich die Jungfische rasch und zeigen bald das typische lebhafte Verhalten, das Barben so beliebt macht. Fangen die Jungfische an sich einzufärben, kann ein Umsetzen in ein eingefahrenes größeres Becken erfolgen. Fazit Barben zu züchten ist spannend und mit etwas Erfahrung gut machbar. Sie sind aktive, farbenfrohe Fische, die mit ihrem lebhaften Verhalten jedes Aquarium bereichern. Wer auf sauberes Wasser, ausreichend Platz und ein gut vorbereitetes Zuchtbecken achtet, wird schnell Erfolge sehen – ob bei Brokatbarben, Bitterlingsbarben oder Zebrabärblingen. Mit Geduld, regelmäßigem Füttern und sorgfältiger Beobachtung kann die Nachzucht sogar mehrmals im Jahr gelingen – und der Nachwuchs sorgt für viel Freude im Aquarium.
von Peggy Schuldt 21. Oktober 2025
Ein Aquarium ist ein kleines, empfindliches Ökosystem. Wenn alles im Gleichgewicht ist, fühlen sich Fische, Pflanzen und andere Bewohner wohl. Doch manchmal kippt das Wasser plötzlich – und die Fische wirken schlapp, atmen schwer oder liegen sogar auf dem Boden. Oft steckt dann eine Vergiftung dahinter. Im Aquarium können verschiedene Stoffe giftig wirken: Nitrit, Nitrat, Ammoniak oder auch Metalle aus Leitungswasser. Zum Glück kann man solche Probleme vermeiden, wenn man weiß, wie sie entstehen und woran man sie erkennt. Nitrit – der unsichtbare Giftstoff Nitrit entsteht beim Abbau von Futterresten, Kot oder abgestorbenen Pflanzenteilen. Normalerweise bauen nützliche Bakterien diesen Stoff weiter ab. In neuen oder schlecht gepflegten Aquarien sind diese Bakterien aber noch nicht genug vorhanden. Dann steigt der Nitritwert schnell an – und das ist für Fische sehr gefährlich. Schon ab etwa 0,2 Milligramm pro Liter wird es kritisch. Betroffene Fische atmen schnell, schnappen an der Wasseroberfläche nach Luft oder schwimmen unruhig umher. In diesem Fall hilft nur eines: sofort ein großer Wasserwechsel. Außerdem sollte man die Fütterung verringern und den Filter überprüfen. Wenn das Aquarium ganz neu ist, muss es erst „eingefahren“ werden, damit sich die Bakterienkulturen richtig entwickeln können. Nitrat – das Endprodukt der Kette Nitrat entsteht als Folgeprodukt des Nitritabbaus. In kleinen Mengen ist es sogar nützlich, weil Pflanzen es als Dünger aufnehmen. Wenn der Wert aber über 40 bis 50 Milligramm pro Liter steigt, wird es auf Dauer ungesund für Fische, vor allem für Jungtiere. Zu viel Nitrat führt zu trägen Fischen, blassen Farben und langsamem Wachstum. Dagegen helfen regelmäßige Wasserwechsel, viele Pflanzen im Becken und eine sparsame Fütterung. Ammoniak und Ammonium Diese Stoffe entstehen, wenn zu viel organisches Material im Wasser ist – zum Beispiel durch übermäßiges Füttern oder zu viele Fische. Bei einem hohen pH-Wert verwandelt sich das harmlose Ammonium in giftiges Ammoniak. Fische taumeln dann, verlieren ihre Farbe und hängen oft apathisch im Wasser. Auch hier ist ein sofortiger Wasserwechsel die wichtigste Maßnahme. Danach sollte man den pH-Wert kontrollieren und den Filter prüfen. Metalle und Chemikalien Nicht nur Abbauprodukte, auch Metalle wie Kupfer oder Zink können giftig sein. Sie gelangen manchmal über das Leitungswasser ins Aquarium. Auch Putzmittel oder Zigarettenrauch in der Nähe des Beckens sind gefährlich – vor allem für Garnelen und Schnecken. Wenn plötzlich mehrere Tiere ohne ersichtlichen Grund sterben, kann das ein Hinweis auf eine Metall- oder Chemikalienvergiftung sein. In diesem Fall hilft ein großer Wasserwechsel und ein Wasseraufbereiter, der schädliche Stoffe bindet. Woran erkennt man eine Vergiftung? Viele Vergiftungen zeigen sich ähnlich. Die Fische atmen schnell, schnappen nach Luft oder liegen auf dem Boden. Manche reiben sich an Pflanzen oder Deko, ihre Farben werden blasser, und sie bewegen sich unkoordiniert. Mit der Zeit werden sie immer träger, bis sie sich gar nicht mehr bewegen können. Schließlich liegen sie auf der Seite und atmen schwer – dann ist es höchste Zeit zu handeln. Erste Hilfe im Notfall Wenn du den Verdacht hast, dass deine Fische vergiftet sind, solltest du keine Zeit verlieren: 1. Sofort einen großen Wasserwechsel machen (mindestens 30 %, besser 50–80 %). 2. Fütterung einstellen oder stark reduzieren. 3. Wasserwerte messen: Nitrit, Nitrat, Ammoniak und pH-Wert. 4. Filter prüfen – ist er sauber und richtig eingestellt? 5. Bei Metallverdacht: Wasseraufbereiter verwenden. Danach solltest du deine Fische gut beobachten. Wenn sie sich wieder normal bewegen und atmen, ist meist alles überstanden. Vorbeugung ist der beste Schutz Vergiftungen entstehen fast immer, wenn das biologische Gleichgewicht im Aquarium gestört ist. Wer regelmäßig Wasser wechselt, sparsam füttert und die Wasserwerte im Blick behält, hat selten Probleme. Ein paar einfache Tipps helfen, das Becken stabil zu halten: Wöchentlich 20–30 % Wasser wechseln Nicht zu viele Fische einsetzen Neues Aquarium richtig einfahren, bevor Fische einziehen Filter nur vorsichtig reinigen – nie komplett unter Leitungswasser Keine Reinigungsmittel oder Duftstoffe in der Nähe des Aquariums verwenden Fazit Vergiftungen im Aquarium sind kein Zufall, sondern meist ein Zeichen dafür, dass etwas im Gleichgewicht nicht stimmt. Mit etwas Aufmerksamkeit, Geduld und Pflege kannst du sie leicht verhindern. Wenn du deine Fische regelmäßig beobachtest und rechtzeitig handelst, bleibt dein Aquarium ein gesunder, lebendiger Lebensraum – und deine Fische danken es dir mit Farbenpracht und Aktivität.
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