Ihr wollt einmal Neonsalmler züchten (Paracheirodon innesi)

  • von Lutz
  • 05 Dez., 2013

Hallo Aquarienfreunde,

in diesem Bericht möchte ich einmal über die Zucht von Salmlern schreiben.

Lange Zeit habe ich mich mit Malawibarschen beschäftigt, nun ist die Zeit der Salmler, Panzerwelse Skalare und Barben.

Das wichtigste bei der Salmlerzucht ist, wie bei allen anderen Fischen auch, sich vorher ausführlich zu informieren. Das Leben des Fisches in freier Natur ist wichtig, um seine natürliche Umgebung kennen zu lernen. Wir erfahren in welchem Wasser die Art lebt, denn Wasser ist nicht gleich Wasser. Auch was sie als Nahrung zu sich nehmen ist wichtig. Wir können uns heute im Internet oder Fachbüchern darüber informieren. Meine Erfahrung zeigt das Fachbücher meistens genauer informieren. Im Internet muss man meistens etwas länger nach guten Seiten suchen. 

Salmler leben meist im weichen Wasser. Das heißt das in diesem Wasser wenig Mineralien vorhanden sind. Wenn wir Salmler züchten wollen, entscheiden wir uns für eine Sorte mit der wir anfangen. Ich werde mich mal in diesem Bericht für den Neonsalmler (Paracheirodon innesi) entschieden.


Die Neons sind Freilaicher, was bedeutet, dass sie keine Brutpflege betreiben und ihre Eier sinken nach dem ablaichen einfach zu Boden. Bei der Zucht kommt es natürlich auch auf die Zuchttiere an. Sie müssen natürlich Gesund sein, dürfen keine körperlichen Fehler haben und müssen gut ernährt und auch alt genug sein. Bei Neonsalmler (Paracheirodon innesi) nimmt man Tiere die gerade geschlechtsreif geworden sind für die Zucht, bei alten Tieren sind die Zuchtergebnisse nicht mehr so gut.
Nun kommen wir erst einmal zum Zuchtwasser. Unser Zuchtwasser kommt leider nicht so aus der Wasserleitung wie wir es für die Zucht von Neonsalmlern brauchen, denn unser Leitungswasser ist zu hart. Das Leitungswasser enthält also zu viele Mineralien, sodass es aufbereitet werden muss. Um dem Wasser die Mineralien zu entziehen, lasse ich das Wasser durch eine Osmoseanlage laufen. So erhalte ich ein Wasser mit wenig Mineralien. Kurz zur Osmoseanlage: es gibt Abwasser und Reinstwasser, das Reinstwasser benutzen wir. Aus der Osmoseanlage kommt ein Reinstwasser mit einem Leitwert von 20 Microsimens. Wir erkennen also mit was man sich hier alles beschäftigen muss bei der Zucht. Osmoseanlage, Leitwert aber das muss sein. Wer keine Osmoseanlage hat kann sich auch destilliertes Wasser kaufen und es mit etwas Leitungswasser mischen, um den gewünschten Leitwert zu erhalten. Das geht auch.
Nun haben wir das Wasser. Jetzt kommen wir zum Aquarium. Ich benutze dafür 12 Liter Aquarien. In das Aquarium lege ich ein Schutzgitter. Dieses Schutzgitter ist wird etwas gebogen in das Aquarium geklemmt und es muss sehr genau passen, damit die Zuchttiere nicht unter das Gitter schwimmen. Ich persönlich lege noch etwas Perlonwolle auf das Ablaichgitter. Nun fülle ich das Zuchtwasser ein und der Heizer wird eingeschaltet auf 22°. Anschließend säure ich das Wasser noch etwas an, damit der Ph-wert sinkt. Das kann man mit PH minus, Seemandelbaumblätter oder Eichenextrakt erreichen. Nachdem der Ph-Wert reduziert ist, stelle ich das Zuchtaquarium in eine dunkle Ecke und belüfte es ein wenig. Am nächsten Tag überprüfe ich die Wasserwerte (Temperatur 22°C, Ph-Wert 6,5). Wenn alles in Ordnung ist setze ich die ausgesuchten Zuchttiere in das Aquarium. Der Unterschied zwischen Männchen und Weibchen ist einfach bei Neonsalmler zu erkennen. Weibchen sind fülliger also dicker im Bauchbereich, Männchen sind sehr schlank. Neonsalmler laichen nachts, deshalb steht das Zuchtaquarium auch in einen dunkle Ecke. Zudem sind auch die Eier nach dem ablaichen sehr lichtempfindlich. Wenn die Neonsalmler abgelaicht haben entfernen wir die Zuchttiere aus dem Aquarium. Die Zuchttiere laichen nicht immer in der ersten Nacht ab. Es kann auch erst 1-2 Tage später sein. Sollten sie nach 4 Tagen nicht abgelaicht haben, müssen wir sie wieder ins Gesellschaftsaquarium setzen, da sie ja auch wieder fressen müssen. (Auf keinen Fall im Zuchtbecken füttern!).
Wenn erfolgreich abgelaicht und befruchtet wurde schlüpfen die kleinen Neonsalmler nach ca. 24 Stunden. Die geschlüpften Neonsalmler sind sehr sehr klein. Sie hängen nach einiger Zeit an den Scheiben des Aquariums. Wenn sie frei schwimmen, müssen wir sie füttern. Am besten eignet sich dafür kleines Lebendfutter, Rädertieren und sehr kleinen Artemia. Das schwerste ist für mich die Aufzucht, dadurch dass die Jungfische so winzig sind. Geeignetes Futter zum richtigen Zeitpunkt zu haben ist schwer. Auch der Wasserwechsel muss sehr vorsichtig durchgeführt werden.
Auch wenn man ließt, dass Neon 400 Eier legen; man bekommt lange nicht so viele Jungfische durch. Am Anfang habe ich auch mal nur drei Neonsalmler großgezogen. Wenn man 50 hat ist man als Hobbyzüchter auch zufrieden. Zudem laichen auch nicht alle Paare ab , die man zusammensetzt.

Also hier noch mal die Werte Temperatur 22°, Ph-wert 6,5 Leitwert 20 Microsimens, KH 1° das sind die entscheidenden Werte, neben ein geeigneten Aufzuchtsfutter.

Viel Spaß und Erfolg beim ausprobieren

Euer Lutz

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